Sie sind so typisch für Andalusien. Die weißen Dörfer, die sich auf einen Hügel schmiegen und in der gebirgigen Landschaft hervorstechen. Weiß sind sie, weil ihre Häuser schon zur Zeit der maurischen Herrschaft in Andalusien mit Kalk beschmiert wurden, um die sengende Hitze abzumildern. Ihre Gassen sind eng. Und die Anordnung ist meist so, dass Kirchen oder Herrschaftsgebäude am höchsten Punkt liegen. Ihre erhöhte Lage gab den Einwohnern Sicherheit, barg aber auch immer die Gefahr, dass der Feind die Zufuhr von Nahrungsmitteln als Druckmittel nutzen konnte.

Heute sind diese Dörfer Touristenmagnete. Der bekannteste mit Abstand ist Ronda, längst Stadt statt Dorf. Wir kamen uns dort wie in Asien vor, Busse von Schaulustigen kamen und bevölkerten die sehenswerte Stadt. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es hier in den Sommermonaten zugeht.

Rondas Einzigartigkeit beruht darauf, dass die Stadt an einer tiefen Felskante erbaut ist. Durch diesen Felsen hat sich der Fluss Guadalevin sein Bett gewaschen. Die Rodaños haben darüber Brücken gebaut, wobei besonders beeindruckend die sog. Neue Brücke ist und das Bildmotiv ist. Um sie einzufangen muss man allerdings die Stadt verlassen und sich tief nach unten begeben. Was wir natürlich gemacht haben. Kaum unten angekommen hat sich der Himmel bewölkt und erst dann wieder entwölkt, als wir schon längst wieder weg waren. Wurde dann nichts mit dem Postkartenmotiv.

Nach Ronda sind wir dann weiter durch die andalusische Landschaft gefahren, haben Arcos de la Frontera, Zahara de la Sierra und Grazalema besucht. Dazwischen Felsen, Bergrücken, Olivenplantagen und viel Wärme.
