Bei Freunden in und um Cartagena

Cartagena ist eine spanischen Küstenstadt am Mittelmeer, die sicherlich nicht viele auf ihrer Liste haben. Ehrlich gesagt wären wir wahrscheinlich auch daran vorbeigefahren, wenn nicht, ja wenn nicht ganz liebe Freunde von uns dort beheimatet sind. Gundula, die ich aus Schulzeiten kenne und mit der ich nach dem Abitur nach Nordafrika gereist bin, und Paco, der als Valenciano vor vielen Jahr seine neue Heimat in Cartagena gefunden hat. Ihre Finca ist ein Kleinod spanischer Lebenskultur. Mit viel Liebe und harter Arbeit haben beide ein großes Stück Land in einen Lebensraum verwandelt, an dem das Auge immer wieder etwas Neues findet.

Natürlich ist der Tourismus an dieser Küste präsent. Besonders ist das Binnenmeer (Mar Menor), das durch La Manga (den Ärmel) vom Mittelmeer getrennt ist. La Manga ist eine 22 km lange und zwischen 100 und 1500 Metern breite Nehrung. In der Mitte verläuft eine Straße zwischen den Touristenburgen, links und rechts wird die Szenerie durch Strände begrenzt.

Am südlichen Ende liegt Cabo de Palos, ein im Vergleich zu La Manga persönlicher Ort, der Ausgangspunkt für viele Taucher ist. Bei einem kleiner Spaziergang rund um den Ort hat uns Paco als ehemaliger Inhaber einer Tauchschule ein wenig „mit unter Wasser genommen“.

Hat Lona bei diesem Spaziergang noch jeden Schattenplatz gesucht, genoss sie am Abend als einzige den Regen, der uns seit Stunden heftig zusetzt. Trotz Regen hat uns dank der kenntnisreichen Ausführungen von Gundel und Paco der Rundgang durch Cartagena sehr gut gefallen, obwohl die Stadt auf den ersten Blick sicher keine Perle ist. Sie ist vielmehr ein Freilichtmuseum mit römischen, maurischen und modernistischen Bauten.

Sie hat wunderschöne Jugendstilgebäude, was sie zum Beispiel mit Darmstadt verbindet. Sie hat aber auch viele Baulücken oder freie Grundstück, auf denen nur noch eine historische Fassade steht. Die Frage, warum diese Grundstücke, die wie Zahnlücken wirken, nicht bebaut werden, beantworten unsere Freunde mit einem Schmunzeln. Weil jeder weiß, wenn er hier anfangen will zu bauen, wird man historische meist römische Relikte finden und das verzögert und verteuert das eigentliche Vorhaben.

Wir haben den Abend in zwei Tapas-Bars bei guten Tapas und leckerem Wein ausklingen lassen. Así es la vida in España